Der Irish Terrier als Rettungshund

 

Auch hier findet man mittlerweile den Irish Terrier, was nicht weiter verwundert, hat er doch eine Menge der für diese anspruchsvolle Aufgabe nötigen Voraussetzungen mit im Gepäck!

 

Die Rettungshundearbeit erfordert eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen Hundeführer und Hund und sollte nicht als reine Beschäftigungsmaßnahme verstanden werden, denn das würde ihr nicht gerecht.

Die Anforderung an den Hund ist hier nicht nur ein sehr gut funktionierender Grundgehorsam, sondern geht deutlich darüber hinaus: erwartet wird vom Hund die so genannte Wesensfestigkeit, die ein Irish Terrier aus sorgfältiger Zucht in der Regel mitbringt; das Tier darf keine Aggression oder extreme Ängstlichkeit gegen Menschen oder Tiere zeigen.

Der Hund sollte eine mittlere Größe und ein nicht zu hohes Körpergewicht aufweisen, auch hier kann der Irish punkten. Obwohl es den typischen Rettungshund nicht gibt, bringt der Irish Terrier auch die weiteren Attribute für die Arbeit mit: leistungswillig und leistungsstark, aufgeschlossenen und nicht zu schwer, körperliche Gesundheit, Gewandtheit, Nervenstärke, Lernfreude sowie Freundlichkeit gegenüber Menschen und Artgenossen.

 

Die Einsatzschwerpunkte liegen für den Irish Terrier hier in den Bereichen Flächen- und Trümmersuche sowie im Mantrailing.

 

Bei der Flächensuche muss das Team unwegsames Gelände oder Waldflächen nach vermissten Personen absuchen, diese anzeigen, damit im Bedarfsfall medizinische Hilfe in die Wege geleitet werden kann.

Die Hunde werden dabei so ausgebildet, dass sie ein Gelände auf menschliche Witterung hin durchstöbern und den gefundenen Menschen sicher anzeigen.

Der Hund hat dabei drei Anzeigemöglichkeiten in der Fläche: Beim Verbellen bellt der Rettungshund so lange bei der gefundenen Person, bis sein Hundeführer bei ihm ist.

Was allerdings dem Irish mitunter nur mit viel Geduld beizubringen ist, da er von Natur aus eher selten bellt. Bisher haben aber die meisten Irish Terrier, die als Rettungshunde geführt werden, auch dies erlernt.

Beim Bringseln nimmt der Hund an der gefundenen Person ein so genanntes Bringsel auf, läuft zu seinem Hundeführer zurück und führt diesen zu der Person, auf direktem Weg, entweder durch Pendeln zwischen dem HF und der gefundenen Person oder an der Leine zurück.

Beim Freiverweisen zeigt der Hund seinen Fund beim Hundeführer durch die vorher genannte Anzeigeart an. Dies kann Anspringen oder Anbellen sein oder der Hund beißt kurz in einen Gegenstand, den der Hundeführer am Gürtel trägt. Auch er führt seinen Hundeführer auf direktem Weg zur Person zurück.

 

Typische Einsätze sind beispielsweise die Suche nach vermissten Kindern oder verwirrten älteren Personen.

 

Die Arbeit als Trümmersuchhund zählt zu den schwierigsten Formen der Rettungshundearbeit; der Hund muss die menschliche Witterung aus einer Vielzahl anderer Gerüche herausfiltern und Opfer auffinden, die oftmals unter meterdicken Trümmerschichten begraben sein können;

der Hund zeigt seinen Fund dann durch Verbellen an.

Bevor es jedoch in den realen Einsatz geht, müssen sich Hund und Hundeführer einer sehr umfangreichen Prüfung unterziehen:

In der Hauptprüfung in den Hilfsorganisationen muss der Hund einen Verweistest zeigen, in dem er eine offene Person in seiner Verweisart anzeigt. In der Unterordnung werden die o.g. Punkte abgefragt. In der Sucharbeit in der Fläche muss der Hund in einem Suchgebiet von 30.000 qm zwei versteckte Personen sauber verweisen der Hundeführer muss seine Kenntnisse in Orientierung, Einsatztaktik, Funk und Erste Hilfe zeigen. Die Sucharbeit variiert dann je nachdem in welcher Sparte das Team geprüft wird. Es gelten noch die Sparten Trümmer, Mantrailing, Lawinen- und Wassersuche.

Diese Hauptprüfung muss alle 18 Monte wiederholt werden.

Das zeigt, dass auch der Hundeführer über umfangreiche Kenntnisse für den Realeinsatz verfügen muss. Hierzu zählen: Sanitätsdienstausbildung, Erste Hilfe an Mensch und Hund, Organisation und Einsatztaktik, Karten- und Kompasskunde, Trümmerkunde (Bergung und Statik ist in Trümmerkunde enthalten), Grundwissen Kynologie, Lagebeurteilung, Sprechfunkverkehr, Suchtechnik des Hundes und Sicherheit im Einsatz.

Da die Voraussetzungen an den Hundeführer als ebenso anspruchsvoll angesehen werden müssen, wird hier schnell klar, dass dies nicht einfach „aus Jux und Dollerei“ betrieben werden kann. Hat der Irish Terrier aber einen zu ihm passenden, aktiven Hundeführer und bilden die beiden ein gutes Team, bringen auch ein entsprechendes Verantwortungsbewusstsein und viel Zeit für die Ausbildung und das Training mit, wird der Irish auch hier in seiner Aufgabe ganz aufgehen!