Man kommt aus dem Staunen nicht raus...!

Dass Irish Terrier etwas ganz Besonderes sind, ist nun insbesondere aus der Sicht so manch eines Züchters nichts Neues: außen Gold, innen Gold, Feenstaub – alles dabei, was glänzt. Familien- und Kinderfreundlichkeit sei angeborene, schon nahezu genetisch determinierte Charaktereigenschaft, auch bei Hunden, die in ihrer Sozialisation beim Züchter nur einen einsamen Kellerraum ihr Eigen nennen durften oder nie Kontakt zu Menschen außer einer futterverteilenden Nanny hatten (dass es dann Irish Terrier darunter gibt, die kurze Zeit später nicht davor zurück schrecken, ohne weitere Vorwarnung auch Kindern ins Gesicht zu beissen, lassen besagte „Züchter“ dann doch lieber unter den Tisch fallen – war bestimmt ein Halterfehler!). Hier darf man derzeit gespannt sein, was die neue „Betonaufzucht“ im weiteren Verlauf noch nach sich ziehen wird: gepflasterter Hof mit Betonringen – diese zwar mit sicherlich welpenunschädlicher Farbe grell bemalt, aber das ändert ja nun nichts am Gesamteindruck! Vielleicht wird das eine neue Form der Prägung für Hunde, die später in Plattenbauten aufwachsen sollen…wer weiß das schon!?

Nun sind das alles Dinge, über die man sich bekanntlich streiten kann, da Hundeverhalten heutzutage ja meist eine Interpretationsfrage und nicht eine Frage von fundiertem kynologischem Wissen ist.

Dummerweise gibt es allerdings andere Dinge, die nun mal einfach Fakt sind und die sich auch ein Züchter mit etwas Willen zur Fortbildung auf einfache Art aneignen könnte: wo beispielsweise beginnt und endet beim Hund ein Rücken? Das könnte man auch einen örtlichen Tierarzt fragen. Nicht so der ein oder andere Irish Terrier Züchter: dort beginnt der im Standard geforderte „gerade Rücken“ nämlich vermutlich demnächst unmittelbar hinter den Ohren und endet an der Rutenspitze! Dass so ein irish-typischer Bewegungsablauf anatomisch völlig unmöglich wäre, kommt vermutlich den Leuten entgegen, die mit ihrem aktiven Hund den ganzen Tag aktiv auf dem Sessel rumpupsen – praktisch das!

Aber auch hier könnte man noch behaupten, das liege alles im Auge des Betrachters: so ein Irish Terrier Rücken lässt sich halt nicht immer einfach mit der Wasserwaage vermessen und da kann es schon zu Irritationen kommen.

Wo es dann allerdings endgültig absurd wird ist, wenn zwei Züchter in einem öffentlichen Forum folgendes behaupten: 16.Oktober 2014, 13:00 „Über 38,5 Grad wäre erhöhte Temperatur und würde auf eine Entzündung hindeuten.“ Und als Nachschlag genau 31 Minuten später: „Basaltemperatur feststellen, alles über 38,5 Grad ist Fieber.“

Fieber beim Hund ist dummerweise nicht Ansichtssache, da gibt es sehr klare Vorgaben, die folgendermaßen lauten:

Normale Kerntemperaturbereiche: Hund: 37,5 - 39,0°C, Welpen bis 39,5°C

Basaltemperatur ist dabei die Körpertemperatur direkt morgens nach dem Aufwachen und vor dem Aufstehen…da kann man doch für die Messung beim Hund einfach nur viel Spaß und ein schnelles Reaktionsvermögen wünschen. Davon ab macht das Messen der Kerntemperatur (im Popo!) insgesamt mehr Sinn, da das Messen unter den Achselhöhlen beim Hund nicht nur kompliziert, sondern auch etwas ungenau ist.

Wie dem auch sei: zumindest sorgen solche Forenbeiträge bei einer großen Menge Leser für lang anhaltendes Lachen, fallen dann galant auf die jeweiligen Schreiber zurück und lassen auch keine Fragen mehr offen, wenn es um wirklich komplexe Themen wie die CU oder CF beim Irish Terrier geht….da fragt man dann doch besser andere Leute, die die Grundkenntnisse in Anatomie und Physiologie beim

Hund beherrschen!